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16.04.2021

Gesundheitsimmobilien gefragt wie nie

Im ersten Quartal 2021 stieg das Transaktionsvolumen am Gesundheitsimmobilienmarkt im Vorjahresvergleich um 67 % auf 790 Mio. EUR und verzeichnete damit das stärkste Auftaktquartal seit Beginn der Aufzeichnungen. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Analyse des globalen Immobiliendienstleisters CBRE.

"Gesundheitsimmobilien waren die einzige Assetklasse am deutschen Immobilieninvestmentmarkt, die hinsichtlich des Transaktionsvolumens im ersten Quartal 2021 verglichen mit dem ersten Quartal 2020 zulegen konnte. Dieser Anstieg entspricht auch dem Investoreninteresse und der damit einhergehenden massiven Nachfrage des vom Produktmangel geprägten Marktes. Aufgrund des vergleichsweise geringen absoluten Investitionsvolumens und der hohen Portfolioquote kann das Investitionsvolumen bei Gesundheitsimmobilien in einzelnen Quartalen immer noch starken Schwankungen unterliegen", erklärt Dirk Richolt, Leiter Gesundheitsimmobilien bei CBRE in Deutschland.

Erneut dominierten Pflegeheime den Investmentmarkt für Gesundheitsimmobilien mit einem Anteil von 57 % am Investmentvolumen, gefolgt von einem deutlich gestiegenen Marktanteil von Betreutem Wohnen von 32 %, 22 %-Punkte mehr als noch im Vorjahreszeitraum. An dritter Stelle stehen Ärztehäuser mit einem Anteil von rund 11 %.

Nicht zuletzt aufgrund der eingeschränkten internationalen Reisetätigkeiten und Vor-Ort-Besichtigungen waren deutsche Investoren für die Hälfte des Transaktionsvolumens verantwortlich, ein Plus von knapp 16 %-Punkten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Die Spitzenrendite für Pflegeheime lag im ersten Quartal 2021 weiterhin bei 4 % – ein Niveau, das bereits Ende 2020 erreicht wurde. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum stellt dies jedoch eine Renditekompression um 0,25 %-Punkte dar. "Diese Renditekompression setzt sich seit einigen Jahren fort. Sie ist nicht nur eine Folge das Anlagedrucks der Investoren und des Niedrigzinsumfelds, sondern geht auch auf eine Neuadjustierung der Risikobewertung der Assetklasse durch die Investoren zurück. Hier schlagen die fortschreitende Professionalisierung und Konsolidierung des Betreiberumfelds positiv zu Buche. Und auch die verlässlichen Cashflows, die sich in der aktuellen Krise erneut bewiesen haben, sind ein wichtiger Faktor", so Tim Schulte, Director Valuation Advisory Services.

Ausblick auf das Gesamtjahr

"Für eine Prognose des gesamten Transaktionsvolumens am Gesundheitsimmobilienmarkt in diesem Jahr ist es aktuell noch zu früh. Es zeichnet sich jedoch ein weiterhin reges Marktgeschehen ab, dass durch einen starken Nachfrageüberhang einer immer breiteren Investorenschaft geprägt wird", sagt Richolt.
"Die Spitzenrendite für Pflegeheime dürfte bis zum Jahresende weiter nachgeben und damit erstmals eine Drei vor dem Komma haben", erwartet Schulte.


Quelle: CBRE Research, 13. April 2021