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03.11.2017

Deutschland an erster Stelle bei Immobilieninvestitionen

Deutschland ist für internationale Immobilieninvestoren der wichtigste Markt in Europa. Mit 68 Mrd. EUR Investitionsvolumen (Vorjahr: 54 Mrd. EUR) zog Deutschland in den vergangenen zwölf Monaten an Großbritannien vorbei. Dort lagen die Gesamtinvestitionen bei 64 Mrd. EUR (Vorjahr: 66 Mrd. EUR). Das zeigen die Ergebnisse der Studie "Emerging Trends in Real Estate: Europe 2018" der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC in Zusammenarbeit mit dem Urban Land Institute, für die 818 führende Vertreter der Immobilienbranche in Europa befragt worden sind.

Aus Sicht der Branche gehören die deutschen Städte zudem zu denen mit dem größten Entwicklungspotenzial. Mit Berlin, Frankfurt, München und Hamburg platzieren sich vier deutsche Städte unter den Top-6 Standorten mit den besten Investitions- und Entwicklungspotenzialen 2018. "Die wohl heißeste Frage zum deutschen Immobilienmarkt lautet: Wie lange noch? Der Immobilienzyklus ist schon weit fortgeschritten, aber noch ist keine Abkühlung in Sicht. Bevölkerungszuwachs, Neugeschäft durch den Brexit, gute wirtschaftliche Rahmenbedingungen und politische Stabilität – das mögen Investoren und genau davon profitiert Deutschland", sagt Susanne Eickermann-Riepe, Real Estate Leader und Partnerin bei PwC Deutschland.

Die steigende Attraktivität deutscher Immobilien dürfte sich auch in den Mietpreisen widerspiegeln. So rechnen die befragten Experten mit den europaweit höchsten Mietpreissteigerungen in Berlin, Hamburg und München. Die europaweit einzige Stadt, in der laut Studie die Mieten sinken dürften, ist London. Die Unsicherheit über den Ausgang der Brexit-Verhandlungen wirkt sich negativ auf das dortige Investitionsklima aus. 80 % der Befragten rechnen mit fallenden Immobilienwerten und einem Rückgang an Investitionen in Großbritannien. Gleichzeitig gehen fast 70 % davon aus, dass die Investitionen im Rest der EU steigen werden. Die hohe Aktivität im deutschen Immobilienmarkt ist ein erstes Vorzeichen für eine Entwicklung, die im Falle eines "harten Brexit" ihren Höhepunkt finden könnte.

"Was lange vermutet wurde, zeichnet sich nun immer stärker ab: Deutschland als Immobilienstandort – und hier insbesondere Frankfurt – profitiert vom Brexit. Investoren haben ein großes Bedürfnis nach Sicherheit. Diese wird ihnen derzeit in Deutschland und anderen kontinentaleuropäischen Märkten geboten – in Großbritannien hingegen nicht."


Quelle: CAR€ Invest, 3. November 2017